Wenn es darauf ankommt, halten auch böse Kinder zusammen.
Rezension
Ein bisschen wirken sie wie der Struwwelpeter ohne moralische Wendung, die beiden Kinder, die Antje Damm in diesem Hartpappebilderbuch zeigt. Sie waschen sich, frühstücken, spielen, basteln - alles auf eine etwas überdrehte Weise, die sich auf einem schmalen Grat zwischen typisch kindlicher Anarchie und ausgesprochener Boshaftigkeit bewegt. Den Illustrationen im typischen Antje-Damm-Stil fehlt alles Niedliche, vor allem die unfreundlichen Blicke der Räuberkinder fallen auf. Eine Wendung erfährt die Darstellung erst, als auf der vorletzten Seite die beiden in gemeinsamer Angst plötzlich zusammenhalten. - Erwachsene Leser erkennen eine ironisch überspitzte Darstellung kindlicher Verhaltensweisen und sehen im Ende einen angedeuteten moralischen Zeigefinger. Wieweit eine Übertragung auf das reale Kinderleben möglich und erwünscht ist, bleibt ins Ermessen des Vorlesenden gestellt.
Gesprächsanlässe bietet das Bilderbuch allemal. Kinder ab 2 J. werden sich vor allem an den Verrücktheiten der Protagonisten erfreuen. Für Büchereien daher bei Bedarf möglich.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Damm, Antje
Damm, Antje:
Räuberkinder / Antje Damm. Ill. von der Autorin. - 1. Aufl. - Hildesheim : Gerstenberg, 2008. - O.Pag. : überw. Ill. ; 15 cm
ISBN 978-3-8369-5191-3 geb. : EUR 7.90
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch