Ein Tag im Leben eines zehnjährigen Jungen aus der Pariser Banlieue auf der Suche nach seiner Mutter.
Rezension
Der 10-jährige Charly wächst in einer tristen Pariser Hochhaussiedlung auf. Als seine Mutter, eine Schwarzafrikanerin ohne Papiere, eines Morgens von Polizisten abgeholt wird, schwänzt er die Schule und läuft durch sein Viertel. Der Autor führt den Leser in Charlys Gedanken- und Fantasiewelt ein und schildert uns das Leben eines Zehnjährigen in der Banlieue, in der Alkohol, Drogen und Gewalt zur Tagesordnung gehören. Inmitten seiner harten Umwelt überrascht er mit weisen Einsichten und viel kindlicher Fantasie. Es handelt sich eher um ein Märchen in der Art von Saint-Exupéry, denn wie dessen "Kleiner Prinz" sieht Charly stets das Positive: er lebt zufrieden inmitten einer verkommenen Umgebung, lernt und liest gern (z.B. Rimbaud), liebt seine Mutter und seine Freunde und hat auch ein Herz für seinen drogensüchtigen Bruder; er ist voller lebensbejahender Energie. Sein Motto lautet: " à man muss lieben. Man darf niemals Angst haben, zu sehr zu lieben. Das ist wahrer Mut!"
Der junge französische .Autor ist selbst in der Pariser Banlieue aufgewachsen und hat ein zärtliches, humorvolles Buch voller Lebensweisheiten geschrieben - ein Muss für alle Büchereien.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Benchetrit, Samuel
Benchetrit, Samuel:
Rimbaud und die Dinge des Herzens : Roman / Samuel Benchetrit. Dt. von Olaf Matthias Roth. - 2. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2011. - 253 S. ; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-351-03312-5 geb. : EUR 16.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ben - Buch