Femfert, Damiano
Rivenports Freund Roman
Buch

Ein Debütroman, der nach Schuld und Vergebung fragt, doch melancholisch und zugleich komisch bleibt.


Rezension

Argentinien, 1952: Wie aus dem Nichts taucht in einer Kleinstadt ein schwerverletzter junger Mann auf, der noch dazu sein Gedächtnis verloren hat. Der Arzt Rivenport nimmt ihn nach einigem Hin und Her bei sich auf. Zuvor hatte sich eine Unterbringung in einem Nonnenkloster als schwierig erwiesen, weil er - alle Regeln missachtend - splitterfasernackt durch das Nonnenkloster springt. Der fromme Versuch, aus ihm ein gesellschaftsfähiges Wesen zu machen, ist gescheitert. Rivenport - ein Langweiler vor dem Herrn, Schmetterlingssammler - macht das mit ihm, was er selbst von seinem Vater nicht erfahren hat: Er erklärt ihm die Natur. Man kann nun den Entwicklungsprozess eines Menschen in kurzer Zeit beobachten. Kurt, diesen Namen hat er herausgepresst, erlernt die Sprache, begeistert sich für Schönheit, erschrickt vor dem Tod. Dann gilt es, seine Herkunft zu ergründen. Der blonde, blauäugige junge Mann stammt offensichtlich aus Deutschland - politisch brisant, aber nicht bis zum Ende erzählt.

Zur ganz privaten Unterhaltung.

Rezensent: Volker Dettmar


Personen: Femfert, Damiano

Schlagwörter: Argentinien Amnesie

Femfert, Damiano:
Rivenports Freund : Roman / Damiano Femfert. - Frankfurt am Main : Schöffling, 2020. - 296 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89561-077-6 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/8658
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fem - Buch