Roman wider das Vergessen der Stalin-Ära.
Rezension
Alexander,30J., zieht in seine neue Wohnung in Minsk. Auf seiner Wohnungstür: ein rotes Kreuz. Beim Versuch es zu entfernen, trifft er seine Nachbarin Tatjana, 90 J., die gesteht, das Kreuz als Markierung angebracht zu haben, da sie an Alzheimer erkrankt ist. Sie besteht darauf, ihm ihre Wohnung zu zeigen. Die beiden beginnen sich ihr Leben zu erzählen, wobei Alexander zunächst sehr zurückhaltend ist. Nüchtern und emotionslos erzählt der Autor von Tatjanas bewegtem Leben und ihren persönlichen Kampf in den Jahren der Stalin-Ära und den Jahren nach dem Tod des Diktators. Auch Alexander hat in den letzten Wochen und Monaten für seine kleine Familie gekämpft. "Rote Kreuze" bezieht sich besonders auf das Internationale Komitee des Roten Kreuzes. Aus der Korrespondenz mit dem Komitee hat der Autor Zitate aus Originaldokumenten eingebunden, und stützt so seine Forderung, die Erinnerung an die Gräuel des vorigen Jahrhunderts in den sozialistischen Sowjetrepubliken aufrecht zu halten.
Ein nachdenklich machender, eindrücklicher Roman.Rezensent: Christine Stockstrom
Personen: Filipenko, Sasha
Filipenko, Sasha:
Rote Kreuze : Roman / Sasha Filipenko. Dt. von Ruth Altenhofer. - Zürich : Diogenes, 2020. - 286 S. ; 19 cm. - Aus d. Russ.
ISBN 978-3-257-07124-5 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fil - Buch