Leben und Wirken des Gründers des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel".
Rezension
Mit der Gründung des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" 1947 hat der damals 23-jährige Rudolf Augstein nicht nur das erfolgreichste politische Magazin der Bundesrepublik geschaffen, er hat auch den politischen Diskurs in Deutschland über Jahrzehnte mitbestimmt. Peter Merseburger, langjähriger TV-Journalist und 1960 bis 1965 selbst "Spiegel"-Redakteur, legt mit seiner fulminanten Augstein-Biographie ein gut recherchiertes und mitreißend geschriebenes, einfühlsames Lebensbild des 2002 verstorbenen "Journalisten des Jahrhunderts" vor, das auch spannende Einblicke in die (Mentalitäts-) Geschichte unseres Landes bietet. Von vielen bewundert, von nicht wenigen gefürchtet, war der "Spiegel"-Mann eine faszinierende Persönlichkeit mit Witz und scharfem Verstand. Zugleich aber scheiterte Augstein mit seinen politischen und literarischen Ambitionen, in mehreren Ehen und Freundschaften. So ist das Buch auch kein unkritischer Lobgesang auf Augstein, sondern im Notieren mancher Irrtümer des Beschriebenen eine in manchen Momenten sogar eher melancholische Lebensbeschreibung eines "großen" Deutschen
Außer für Fans von Lebensbeschreibungen auch ein gut lesbares "Muss" für jeden, der sich für die Zeit- und Kulturgeschichte der ersten fünf bundesrepublikanischen Jahrzehnte interessiert.Rezensent: Klaus Frieling
Personen: Merseburger, Peter
Merseburger, Peter:
Rudolf Augstein : Biographie / Peter Merseburger. - München : Dt. Verl.-Anst., 2007. - 559 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-421-05852-2 geb. : EUR 29.95
Buch