Dystopischer Jugendroman über die Flucht einer jugendlichen Migrantin in ein sicheres Land.
Rezension
Vali ist mit ihren Eltern aus Kolumbien in die USA geflüchtet und lebt nun, nachdem ihr Vater bei einer Razzia aufgegriffen, nach Kolumbien deportiert und dort ermordet wurde, mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Vermont. Als alle "Undokumentierten" systematisch verfolgt werden, beginnt für sie und ihre Familie eine verzweifelte und traumatisierende Flucht quer durch das Land bis zuletzt nach Kalifornien, das sich gegen die Migrationspolitik der USA auflehnt. Der düstere und eindrückliche Roman der beiden engagierten Autorinnen bewegt, weil die von ihnen beschriebene Szenerie durchaus nahe an die Realität heranreicht - so der Bau einer Mauer in den USA, um Flüchtende abzuhalten, Kontrollen und Schikanierungen, die Trennung von Eltern und ihren Kindern, die tagtägliche Angst der Menschen, die keinen Aufenthaltsstatus haben einerseits, andererseits aber auch die Erfahrung von Solidarität, Menschlichkeit, würdevoller Begegnung und gegenseitiger Unterstützung.
Keine "leichte" Lektüre. Sehr zu empfehlen für ernsthafte und engagierte Leser*innen ab 14 Jahren, die sich mit der Situation weltweit und unserer Gesellschaft auseinandersetzen.Rezensent: Anne Rank
Personen: Mendoza, Paola Sher, Abby Lemke, Stefanie Frida
Mendoza, Paola:
Sanctuary - Flucht in die Freiheit / Paola Mendoza u. Abby Sher. Dt. von Stefanie Frida Lemke. - Hamburg : Carlsen, 2021. - 348 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-551-58441-0 kt. : EUR 15.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Men - Buch