Die Ehefrau des Zeichners Georges Wolinski zeichnet eine persönliche Biographie der Abläufe des Attentats auf Charlie Hebdo.
Rezension
Schatz, ich geh zu Charlie! Mit diesen Worten verabschiedet sich Georges Wolinski von seiner Frau, um sich auf den Weg in die Redaktion von Charlie Hebdo zu machen. Was dann am 7. Januar 2015 geschah und was das entsetzliche Attentat bei den Hinterbliebenen angerichtet hat, das zeichnet Maryse Wolinski feinsinnig und detailliert nach. Die Journalistin recherchiert aufmerksam die Ereignisse des Terrortages. Sie lässt den Leser teilhaben an dem Vorgehen der Täter und fragt berechtigt, warum die Polizei nicht schneller vor Ort war. - Der besondere Wert des Buches liegt aber nicht allein in der Tatschilderung. Die Autorin schenkt uns einen tiefen Einblick in das Innere einer Frau, die mit einem Verlust leben muss, der ihr die Perspektiven eines gemeinsamen Lebens mit ihrem Mann geraubt hat. Sie muss ihre Trauer bewältigen und gleichzeitig wieder in das eigene Leben hineinfinden. In diesen schweren Weg nimmt sie die Leser mit hinein und gewährt ihnen einen sehr persönlichen Anteil.
Für Literaturkreise und politisch, psychologisch interessierte LeserInnen.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Wolinski, Maryse
Wolinski, Maryse:
Schatz, ich geh zu Charlie : Roman / Maryse Wolinski. Dt. von Dieter Hornig u. Katrin Thomaneck. - Salzburg : Residenz, 2017. - 137 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-7017-1678-4 geb. : EUR 19.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Wol - Buch