Tonie wird mit einem Schlangenschwanz geboren. Sie führt eine ominöse Familientradition fort, die mehr Unglück als Glück zur Folge hat.
Rezension
Das hätte sich der Reptilienpfleger Hartmut nicht träumen lassen. Statt des ersehnten Sohnes bringt seine Frau Milla eine Tochter, Tonie, zur Welt. Die Nachricht darüber lenkt ihn im Gehege so ab, dass eine Giftschlange ihn beißt. Könnte dieses schlimme Ereignis der Grund sein, weswegen Hartmuts Baby einen Schlangenschwanz hat? Der soll erst abfallen, wenn Tonie entjungfert ist; so passierte es zumindest ihrer Ururgroßmutter. Die fristet ihr Leben nach dem Tod in Schlangengestalt und Tonie kann sich, inzwischen zum Teenager gereift, mit ihr unterhalten. Hartmut wird immer mehr zu einem grausamen Ekel, das seine Frau drangsaliert und die Stieftochter missbraucht. Tonie wehrt sich gegen ihn und kommt so eines Tages dem Geheimnis der Schlangentöchter in ihrer Familie auf die Spur. Dieser verstörende Debütroman enthält jede Menge Leid: Kindsmissbrauch, häusliche Gewalt, Kriegsgräuel etc. Tonies Weg aus den Fängen ihrer Familie lässt hoffen, aber erbaulich oder gar unterhaltsam ist das voluminöse Buch in keinster Weise.
Nicht empfohlen für die Anschaffung in einer Gemeinde- oder Krankenhausbücherei.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Kühn, Heike
Kühn, Heike:
Schlangentöchter : Roman / Heike Kühn. - Frankfurt : Frankfurter Verl. - Anst., 2014. - 381 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-627-00204-6 geb. : EUR 24.90
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