Alltag und Arbeit einer jungen UN-Mitarbeiterin zwischen Burundi und Genf.
Rezension
Was bewegt eine junge Frau dazu UN-Mitarbeiterin zu werden? Welche Erfahrungen, Erlebnisse prägen sie und verweben sich mit ihrer persönlichen Geschichte bis in ihr intimstes Privatleben hinein? Die Autorin hat sich intensiv mit dem Leben der Expats, der heutigen globalen Nomaden, hier im Auftrag der UN, auseinandergesetzt, mit ihren Schwierigkeiten, den Glauben an das Sinnvolle ihres Tuns aufrechtzuerhalten und mit der eigenen Verlorenheit in der Welt zurechtzukommen. Durch die Perspektive der Ich-Erzählerin rückt uns die Mühseligkeit konkreter politischer Arbeit für den Frieden nahe, Miras Stärke ist es den Menschen zuzuhören, sich ihren Geschichten und Wahrheiten zu öffnen. Kunstvoll verknüpft die Autorin verschiedene Lebensorte - Bujumbura, Genf, New York, ein Ort bei Bonn - mit den Lebensabschnitten ihrer Heldin, nicht chronologisch, sondern einem Erinnerungsprozess gleich sich gegenseitig vorantreibend, Miras eigener Wahrheit auf der Spur.
Der Roman wirft viele politische und moralische Fragen auf und eignet sich daher gut für interessierte, erfahrene Leser*innen, Gesprächskreisen bietet er viel Diskussionsstoff.Rezensent: Angelika Barth
Personen: Bossong, Nora
Bossong, Nora:
Schutzzone : Roman / Nora Bossong. - Berlin : Suhrkamp, 2019. - 332 S. ,; 22 cm
ISBN 978-3-518-42882-5 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bos - Buch