Ein Mädchen mit Asperger Syndrom macht Fortschritte.
Rezension
Das Asperger Syndrom (Autismus) hat als emotionale Beschränkung viele Facetten. Die zehnjährige Caitlin liebt das immer Gleiche, sie ist unfähig, anderen Menschen in die Augen zu schauen, sie mag kein Gedränge, keinen Lärm und kein grelles Licht. Als ihr Bruder Devon in der Schule von einem Amokläufer erschossen wird, bleibt sie mit ihrem Vater alleine zurück und muss diese schwierige, neue Situation meistern. Denn der ältere Bruder war ihr "spiritus rector", ihr geduldiger und liebevoller Begleiter. Wie Caitlin es Schritt für Schritt lernt, diesen Verlust mit Hilfe einer Schulpsychologin zu meistern, wie sie sogar einen Freund findet, dessen Mutter ebenfalls bei diesem Amoklauf umgekommen ist, und wie sie am Ende Mitleid mit ihrem Vater empfinden kann, ist ein mühsamer Prozess, den die Autorin genauestens schildert. Parallel dazu entfaltet sich die emotionale Aufarbeitung des Amoklaufes, der unter Schülern und Lehrern viele psychologische Wunden hinterlassen hat.
Es fehlt dieser präzisen Darstellung trotz ihres spektakulären Hintergrundes an Spannung, so dass man sie lieber dem interessierten Erwachsenen als jungen Lesern empfehlen möchte.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Erskine, Kathryn
Erskine, Kathryn:
Schwarzweiss hat viele Farben : Roman / Kathryn Erskine. Dt. von Ingrid Ickler. - München : Knesebeck, 2013. - 224 S. ; 20 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-86873-665-6 geb. : EUR 14.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch