Jürgs, Michael
Seichtgebiete Warum wir hemmungslos verblöden
Buch

Deutschlands Medienszene verkommt immer mehr zur Niveaulosigkeit und keinen scheint dies zu verstören.


Rezension

Michael Jürgs hat sich den Platitüden und Geschmacklosigkeiten des deutschen Mediendschungels angenommen und diesen gnadenlos und ohne Rücksicht auf die agierenden Personen analysiert und in seine unsäglichen Bestandteile zerlegt. Er seziert die Fernsehgrößen genauso wie die Fernsehsternchen. Er macht keinen Unterschied zwischen den Akteuren vor den Kameras und denen in der Chefetage. Genüsslich zeigt er an vielen bekannten Beispielen den Niedergang der Kultur hin zu den "Seichtgebieten" der modernen Unterhaltung. Er stellt die ehemaligen intellektuellen Vordenker den heutigen A-, B-, C- und D-Promis gegenüber und zeigt, dass es scheinbar nur noch auf Äußerlichkeiten ankommt. Tiefgang und Geist sind nicht mehr gefragt. Doch was tut man dagegen? Ist diese Gesellschaft noch zu retten? Auch hier versucht er mit wortgewandtem Sprachgebrauch Alternativen aufzuzeigen und steigt am Ende in den Zug der Kultur, den "Braintrain".

Ein großer Lesespaß, der einem deutlich zeigt, dass Kultur gut tut. Allen Büchereien gern empfohlen.

Rezensent: Peter Mieglitz


Personen: Jürgs, Michael

Schlagwörter: Gesellschaft Medien Kritik

Jürgs, Michael:
Seichtgebiete : Warum wir hemmungslos verblöden / Michael Jürgs. - 2. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2009. - 255 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-570-10009-7 kt. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 0002/6167
Film, Hörfunk, Fernsehen, Video (Geschichte, Einzeldarstellungen) - Buch