Traumatisierter Soldat macht Jagd auf Prominente des Showgeschäfts.
Rezension
Der Krieg hat ihn verändert: Nach seiner Rückkehr aus dem Kampfeinsatz für Deutschland ist der namenlose Erzähler nicht mehr derselbe, findet er keinen Halt mehr in Familie, Gesellschaft und Beruf. Und so sucht er sich im wahrsten Sinne neue Ziele: Prominente des Showgeschäfts, die tagtäglich die Zuschauer mit Selbstverliebtheit, inhaltsleeren Floskeln und peinlichen Auftritten quälen. Das erste Opfer ist Dieter, dann folgt Heidi. Weniger erfreulich ist ein Anschlag auf die Frau des französischen Präsidenten, das bringt den Plan, die Botschaft durcheinander. Doch das Töten muss weitergehenà Präzise, nüchterne Sprache, gekonnte Andeutungen, Rückblicke und Vorausschauen machen diesen Roman zu einer klaren Leseempfehlung. Nicht nur wird hier die Kurzlebigkeit der bunten und lauten Showwelt vor Augen geführt, sondern auch die schwierige Rückkehr eines Soldaten aus dem Einsatz in ein Land gezeigt, das sich mehr für den nächsten "Superstar" als für seine Kriegsheimkehrer interessiert.
Klare Leseempfehlung. Anspruchsvolle Lektüre, auch für Literaturkreise und Oberstufenunterricht geeignet.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Mandler, Martin
Mandler, Martin:
Shooting Stars : Roman / Martin Mandler. - Wien : Luftschacht, 2013. - 236 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-902844-24-8 geb. : EUR 21.30
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch