Wie überlebt man den Krieg? Indem man stets in Bewegung ist und keine Angst hat.
Rezension
Ein besorgter jüdischer Vater übergibt seinen Sohn in die Obhut eines blinden Landstreichers, um ihm im 2. Weltkrieg eine Chance des Überlebens zu ermöglichen. Der Landstreicher ist ein ehemaliger hochdekorierter Soldat, der sich des Jungen annimmt und diesen für das Leben auf der Straße ausbildet. Die beiden bewältigen den Alltag gemeinsam und werden ein ungemein eingespieltes Team, das sich mit den Problemen des täglichen Lebens auseinandersetzt. So der Plot. Es wäre aber kein Buch von Appelfeld, wenn es nicht zugleich eine Allegorie für das ewige Judentum wäre. Ein Volk, das immer auf der Wanderschaft, immer wehrhaft und zugleich bedroht ist. Ein Volk, das stets auch zwischen den anderen Völkern lebt. Das ist der subtile Stil des Autors. Ein bestechend intensives Buch, das zeigt, wie gewalttätig Krieg ist. Während die einen mit Waffen kämpfen, ringen die anderen um das Überleben und versuchen Hunger und Bedrohung zu bewältigen.
Bitte unbedingt anschaffen!Rezensent: Dirk Purz
Personen: Appelfeld, Aharon Schiffer, Gundula
Appelfeld, Aharon:
Sommernächte : Roman / Aharon Appelfeld. Dt. von Gundula Schiffer. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2022. - 221 S. ; 21 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-7371-0124-0 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: App - Buch