Großbritannien, Mitte des 19. Jahrhunderts: Musikgeprägte Erlebnisse junger Menschen während der Industrialisierung.
Rezension
Steampunk, so heißt das in Deutschland wenig bekannte Retro-Popkunst-Genre, dem der Roman des britischen Autors zuzuordnen ist. Den Hintergrund bildet eine Phantasiewelt mit überzeichneten Elementen aus dem viktorianischen Zeitalter (Klassengesellschaft, smogverseuchte Städte, halbreale Erfindungen). Metall in jeder Form spielt dabei eine prägende Rolle, so auch für die Protagonisten Astor und Verrol. Sie ist Tochter aus besserem Hause, die es als Hauslehrerin in einen beängstigendes Oberschichtenpalast verschlägt, er zunächst ihr Diener. Beide müssen schlagartig in einen Slum fliehen, wo sie sich über ihre musikalischen Fähigkeiten in einer Gang etablieren können und einen gewissen Schutz genießen. Die Musik auf den aus Metallschrott gefertigten Instrumenten ihrer Band "Rowdys" wird enorm erfolgreich. Sie bringt sie auch nach London, wo sie in Umsturzwirren mit ihr aktiv werden. - Bei aller schnulzigen Theatralik besticht Harland durch seinen Spannung erzeugenden, treibenden Stil.
Die Hauptzielgruppe dürfte zwischen 13 und 15 J. liegen, aber auch einige (anglophile) Erwachsene dürften nach dem Buch mit dem attraktiven Cover greifen.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Harland, Richard
Harland, Richard:
Song of the Slums / Richard Harland. Dt. von Nicola T. Stuart. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2013. - 414 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-942787-01-7 geb. : EUR 16.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch