Bei der Beerdigung eines Freunds im Jahr 2015 erinnert sich der Erzähler an seine Jugend in den 1950er und 1960er Jahren.
Rezension
Der Autor erzählt die Lebensgeschichten einer Gruppe von Jungen und Mädchen, die in einer Arbeitersiedlung im kleinstädtischen Milieu an der Lippe in Westfalen aufgewachsen sind. Im Zentrum steht ihre Gang mit den üblichen Mutproben und Abenteuern. Ein Junge ertrinkt bei einem gewagten Spiel bei Hochwasser im Fluss. Hinzu kommen die Rahmenbedingungen der Zeit: Kriegsversehrte Väter prügeln Kinder und Ehefrauen. Mütter sind eingeschüchtert, haben aber manchmal das Herz auf dem rechten Fleck. Die katholischen Pfarrer reagieren sehr unterschiedlich. Die Glaubenswelt der Kirche ist dem Alltag der Menschen meist recht fern. Allmählich kehrt der Wohlstand ein, aber plötzlich sind da Ausländer im Quartier und auf der Arbeit. Sie werden gemobbt wie alle anderen Außenseiter. Die frühkindlichen Gewalterfahrungen führen bei den Protagonisten zu Drogenmissbrauch, Partnerproblemen und früh geschiedenen Ehen. All das erzählt der Autor aufrecht und korrekt, aber ohne großen literarischen Reiz.
Als leicht zu lesender Bericht über ein recht enges Spektrum persönlicher und gesellschaftlicher Erfahrungen kann das Buch als Einstieg zur weiteren Diskussion dienen.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Göring, Michael
Göring, Michael:
Spiegelberg : Roman einer Generation / Michael Göring. - Hamburg : Osburg, 2016. - 335 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-95510-111-4 geb. : EUR 20.00
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