Vom Aufbruch einer russisch-jüdischen Familie nach Deutschland und ihrem Ankommen im Westen im "Wendejahr" 1989.
Rezension
25 Jahre später erzählt die Autorin humorvoll und mit dem Stilmittel der Übertreibung von den Ausreisemotiven ihrer Eltern, der Odyssee von Gomel in Weißrussland bis nach Krefeld, wo später auch der Rest der jüdischen Großfamilie als Kontingentflüchtlinge eintrudelt. Das Leben in Weißrussland ist schwierig. Es gehört dazu, mit Tricks das Einkommen aufzubessern, man unterstützt sich dabei gegenseitig. Als die Perestroika mehr Freiheiten ermöglicht, macht sich der Vater selbstständig, scheitert und die Familie beschließt auszureisen, was unter Schwierigkeiten, mit Beziehungen und Glück gelingt. Als Juden und Anwohner aus dem Raum um Tschernobyl bekommen sie Asyl und die unbefristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland. Mit dem zeitlichen Abstand und dem Wissen, dass man wirklich im "Besserland" angekommen ist, lassen sich die großen und kleinen Katastrophen und die Erfahrungen mit den Mühlen der Bürokratie witzig-grotesk schildern.
Daneben wird aber auch deutlich, mit welchen Schwierigkeiten die Menschen zu kämpfen haben, die in einem fremden Land - noch dazu ohne Sprachkenntnisse - ankommen.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Friedmann, Alexandra
Friedmann, Alexandra:
Besserland : Roman / Alexandra Friedmann. - Berlin : Graf, 2014. - 271 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86220-052-8 geb. : EUR 18.00
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