Menschen im Kirchenasyl berichten über ihr Leben.
Rezension
Das Buch erzählt in bewegenden Worten und großformatigen, berührenden Bildern vor allem die Geschichte von Syarta. Ihre Familie war in den 1990er Jahren vor dem Krieg im Kosovo nach Deutschland geflüchtet. Doch ihr Asylantrag wurde nicht genehmigt. Die Familie hatte große Angst vor der Abschiebung. In der Verzweiflung wandten sich Syartas Eltern damals an einen evangelischen Pfarrer in München. Er holte die sechsköpfige Familie ins Kirchenasyl. Syarta sagt: "Vielleicht hat er uns damit das Leben gerettet." Im Frühjahr 1995 wurde der Asylantrag der Familie schließlich doch bewilligt. Sie durften bleiben, eine Wohnung suchen, die Kinder gingen zur Schule, der Vater fand eine Arbeit. Es ist die Geschichte einer gelungenen Integration. Und es ist eine von insgesamt acht Geschichten, die im vorliegenden Buch erzählt werden. Das Team um die evangelische Theologin Sabine Böhlau hat über ein Jahr lang Menschen begleitet, die im Kirchenasyl aufgenommen worden sind. Syarta selber sagt an anderer Stelle: Ihre Geschichte soll Mut machen - anderen Geflüchteten und den Helfern, die sich für sie einsetzen.
Sehr empfehlenswert für alle am Thema Geflüchtete und Integration Interessierte. Das Verhältnis von Wort und Bild ist sehr ansprechend, mit qualitativ sehr hochwertigen Fotos.Rezensent: Margot Haffke
Personen: Gorelik, Lena Tobias, Andreas
Syartas Reise : Menschen im Kirchenasyl / Texte: Lena Gorelik. Fotos: Andreas Tobias. Idee: Sabine Böhlau. - Leipzig : Ed. Chrismon, 2017. - 157 S. : überw. Ill. ; 29 cm
ISBN 978-3-96038-090-0 geb. : EUR 18.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Sya - Buch