Auf den Spuren der früheren Bewohner eines abgelegenen Ortes im Riesengebirge.
Rezension
Die Ich-Erzählerin versucht die Geschichte des Ortes, in den sie kürzlich mit ihrem Mann gezogen ist, und der Menschen, die dort lebten, zu erkunden. Dabei ist die alte Nachbarin ihre wichtigste Informantin. Marta, die nie aus dem Dorf herausgekommen ist, kennt sich aus mit den Personen und mit den Verhältnissen, hat wechselnde Regime im Grenzgebiet des abgelegenen Dorfes im schlesischen Riesengebirge erlebt, das jetzt unter polnischer Verwaltung steht. Träume, Mythen und die Wirklichkeit sind zu trennen, klaffen oft auseinander. Nicht Handlungen oder Geschehen beeindrucken in dem Roman, sondern Naturbeschreibungen, Rückblenden auf die wechselvolle und die Gegenwart prägenden Reflexionen der Protagonisten. Doch was ist Traum, was ist Wirklichkeit, was wird bewusst verschwiegen, was überzeichnet in einer Gegend mit so wechselhafter geschichtlicher Erfahrung und einer Fülle von kulturellen Unterschieden, aber auch Verschmelzungen seit Jahrhunderten?
Für Interessierte ein Einblick in die wechselvolle Geschichte einer Grenzregion. Empfohlen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Tokarczuk, Olga
Tokarczuk, Olga:
Taghaus, Nachthaus : Roman / Olga Tokarczuk. Dt. von Esther Kinsky. - Zürich : Kampa, 2019. - 378 S. ; 21 cm. - Aus d. Poln.
ISBN 978-3-311-10020-1 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Tok - Buch