Blick in die Psyche einer pädophilen, sexsüchtigen Frau.
Rezension
Celeste ist Ende zwanzig, hat Modelmaße, ist mit einem attraktiven Mann verheiratet und arbeitet als Lehrerin. Doch hinter dieser hübschen Fassade verbirgt sich ihre unstillbare Gier nach Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen. Dies ist der Grund für ihre Berufswahl. Aus ihrer eiskalt berechnenden Perspektive erzählt der Roman wie sie systematisch zwei Ihrer Schüler regelmäßig verführt, getrieben von ihrer Lust und der Angst vor dem Alter. Die Sexszehnen reihen sich aneinander, bis schließlich das Unvermeidliche geschieht: Celestes Affären fliegen auf und nehmen an Brisanz zu, weil sie Mitschuld am Tod des Vaters einer ihrer jugendlichen Liebhaber trägt. Das Scheitern ihrer Ehe, die psychishen Schäden der Jugendlichen, der Prozess und die Haft ändern letztlich nichts an ihren Sehnsüchten. Handelt es sich hier um provokative Kritik am Hedonismus und Jugendwahn unserer Gesellschaft?
Oder ist Tampa doch nur ein schlecht geschriebener, obszöner, ponografischer Text? In jedem Fall lässt er den Leser verstört zurück. Ein schwieriges Buch.Rezensent: Annemarie Hagmayer
Personen: Nutting, Alissa
Nutting, Alissa:
Tampa : Roman / Alissa Nutting. Dt. von Verena von Koskull. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2014. - 287 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-455-40460-9 geb. : EUR 19.99
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