"Sterbehilfe": Mit welchem Recht darf sich ein Mensch das Leben nehmen? Mit welchem Recht darf man ihm das verwehren?
Rezension
Prosinger hat Tanner auf seinem Weg zum assistierten Suizid mit Hilfe von Dignitas begleitet. In Gesprächen erfährt der Autor Tanners Geschichte: seine Kindheit, seine Krankheiten, sein Leben. Dazwischen: Sach-Kapitel zu den Themen Sterbehilfe, Selbstmord in Deutschland und Dignitas. Am Rande wird als Gegenbewegung die Hospizbewegung vorgestellt. Der Autor sympathisiert mit dem assistiertem Suizid, führt allerdings Pro und Contra Argumente an. Eines ist deutlich: Einem Menschen wie Tanner ist mit moralischem Abwägen nicht geholfen, er will nur noch Linderung seiner Leiden und schließlich Erlösung. "Es ist das Recht des Gesunden, empört zu sein und "Dignitas" würdevolles Handeln abzusprechen. Aber wer das tut, muss sich im Klaren sein, dass er von seiner Vorstellung von Würde spricht, von seiner eigenen. Und dass er mit dieser Vorstellung die Würde eines anderen antasten kann."
Geeignet für alle Büchereien, die einem Diskurs über Pro und Contra von aktiver Sterbehilfe nicht ausweichen wollenRezensent: Christine Stockstrom
Personen: Prosinger, Wolfgang
Prosinger, Wolfgang:
Tanner geht : Sterbehilfe - Ein Mann plant seinen Tod / Wolfgang Prosinger. - Frankfurt am Main : Fischer, 2008. - 175 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-059030-5 geb. : EUR 16.90
Familie, Ehe, Lebensfragen - Buch