Ein Weg durch die 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, ein Familienroman und die Lebensgeschichte einer Künstlerin.
Rezension
Martin Beyer erweist in seinem neuen Roman einer Frau in Frankfurt, die eigentlich von adliger Herkunft ist, als Baby nach zwei Tagen in neue Hände gegeben worden ist, die Ehre. Sein Werk führt die Leserschaft in die Erfahrungswelt der 60er Jahre und weiter. Aus der Sicht des Neffen Alexander und des Autors wird der Kreis als Symbol des Lebens für die Hauptperson zum Inhalt ihres Seins. Es gelingt dem Buch durch Kindheit, Jugend und Erwachsensein der "Tante Helene" zu führen: Sie heiratet, entdeckt ihre Herkunft, wird im Rahmen der Studentenunruhen der 68er von ihrem Mann getrennt, findet in ihrer guten Freundin Heidi und deren Tochter Claudia Beistand, nimmt Kontakt zu ihrer Mutter in New York auf, malt und entwirft Frauenkleidung und landet schließlich in einem Haus in Heusenstamm. Das Symbol des Kreises, entweder untrennbar, oder nach japanischer Tradition durchaus zu trennen, gibt Tante Helene Halt und wohl auch Geborgenheit. Sie wächst auf eine sehr aparte Weise an ihren Problemen und mit ihr der Neffe Alexander und andere Verwandte und Freunde. Begonnen hat für sie alles mit dem Schmetterling, dem wunderschönen Pfauenauge, der den Umschlag des den Leser ergreifenden Buches ziert, es sollte Beachtung finden.
Dieses Buch, das die Beschreibung der deutschen Realität und Traumwelt des vergangenen Jahrhunderts darstellt, sollte unbedingt in unseren Büchereien zu lesen sein.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Beyer, Martin
Beyer, Martin:
Tante Helene und das Buch der Kreise : Roman / Martin Beyer. - Berlin : Ullstein, 2022. - 414 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-20135-6 geb. : EUR 23.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bey - Buch