Short stories, aus der Perspektive irischer Dienstmädchen oder ihrer Herrschaft aus dem New Yorker Gesellschaftsleben der 60er Jahre des 20. Jhs.
Rezension
Die meisten der entlarvenden short stories spielen in Herberts Retreat, einer exklusiven Anlage von Häusern außerhalb New Yorks am Ufer des Hudson. Hier wohnen die, die es sich leisten können und mit viel Aufwand bei stilvollen Einladungen ihren Geschmack und ihren Reichtum zur Schau stellen - und ihre unterprivilegierten katholischen irischen Dienstmädchen. Die einen beobachten die anderen. Beim Tanz der Dienstmädchen möchten die kapriziösen Damen der Gesellschaft, kokett gekleidet, Eindruck schinden und mit den flotten Polizisten tanzen, doch sie werden ausgebootet und lächerlich gemacht. Die irischen Mädchen werfen ihrerseits kritische Blicke auf den verschwenderischen Lebenswandel ihrer Herrschaften und tratschen beim sonntäglichen Kirchgang scharfzüngig über deren Laster und häusliche Skandale. Heute wirken diese demaskierenden Geschichten aus dem Luxusleben der geltungssüchtigen Reichen und Schönen auch charmant, da sie vergangene Zeiten wiederspiegeln.
Unterhaltsamer "Gesellschsaftsklatsch" auf höherem Niveau, leicht ironisch, manchmal boshaft und besonders für Leserinnen zu empfehlen.Rezensent: Dr. Lotte Husung
Personen: Brennan, Maeve
Brennan, Maeve:
Tanz der Dienstmädchen : New Yorker Geschichten / Maeve Brennan. Dt. von Hans-Christian Oeser. - 1. Aufl. - Göttingen : Steidl, 2010. - 232 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-86930-078-8 geb. : EUR 18.00
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