Unbarmherzig räumt die geschundene Aiko alles und jeden aus dem Weg, der ihren Traum von besseren Leben gefährden könnte.
Rezension
Treffender könnte man diesen mörderischen Roman kaum beschreiben: "Provokant, diabolisch, abgründig: das faszinierende Psychogramm einer Frau, die ihre Seele verlor." Damit wirbt der Verlag für ein Buch mit einer unbarmherzigen Protagonistin. Aiko Matsushima wuchs in einem Bordell heran und wusste nur zu bald, was sie wollte, nämlich ein Leben ohne Angst, Armut oder Elend. Dafür prostituiert sie sich, lügt, betrügt und meuchelt so erbittert, dass man meint, das Blut spritzen zu sehen. Das Böse in ihr nimmt schnell überhand. Jegliche Werte, die Fähigkeit seine Taten zu reflektieren oder sein Leben zum Guten zu ändern, fehlen der eiskalten Mörderin. Für sie zählt nur eines: Sie selbst und ihr wirrer Traum vom Glück. Das erste Buch der japanischen Autorin, "Die Umarmung des Todes", hat nicht nur in ihrem Heimatland Furrore gemacht. Der zweite Band wirkt verstörend durch die kaltherzige Story und die extrem gestörten Charaktere. Wer einen emotionslosen Schreibstil und brutale Darstellungen liebt, sollte zugreifen.
Für belastbare LeserInnen mit einer Vorliebe für Geschichten von einer unbezwingbaren, zügellosen Mörderin aus der Gosse.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Kirino, Natsuo
Kirino, Natsuo:
Teufelskind : Roman / Natsuo Kirino. Dt. von von Frank Rövekamp. - 1. Aufl. - München : Goldmann, 2003. - 224 S. ; 22 cm. - Aus d. Japan.
ISBN 978-3-442-31165-1 geb. : EUR 17.95
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