Sosic, Marko
Tito, amor mijo Roman
Buch

Erzählung eines Jungen aus der Nähe von Triest, Ende der 60er Jahre.


Rezension

Der zehnjährige Junge wächst in der Welt seiner großen Familie auf mit einer Großmutter, die alt und boshaft ist, einer blinden Verwandten, die Bücher liebt, seiner kleinen Schwester, der Mutter, die Tito verehrt und ihm gerne vorsingen möchte, dem Vater, der ständig Geldsorgen hat und der Freundin Alina, die dort wohnt, wo man am besten nicht slowenisch spricht. Seine Eindrücke und Erfahrungen sind fantastisch und teilweise verwirrend, denn die Gespräche der Erwachsenen über historische Ereignisse vor allem des Krieges, den jetzigen Alltag und gewisse familiäre Vorkommnisse bilden ein merkwürdiges Sammelsurium in seinen Gedanken und lassen Ängste in ihm entstehen. Bestimmte Metaphern nimmt er wörtlich, wie den Schatten auf seiner Lunge oder die "blutigen Hände" eines Bekannten. Auch ist es schwierig für ihn zu erkennen, was denn seine Heimat ist: Jugoslawien, Slowenien oder Italien. Erst allmählich gelingt es ihm, einen eigenen Weg zu finden.

Der Autor, geb.1958 in Triest, ist neben seiner literarischen Tätigkeit Film-, Fernseh- und Theaterregisseur. - Ein empfehlenswertes Buch.

Rezensent: Cornelia von Forstner


Personen: Sosic, Marko

Schlagwörter: Familie Identität Kindheit Slowenien

Sosic, Marko:
Tito, amor mijo : Roman / Marko Sosic. Dt. von Ann Catrin Bolton. - Klagenfurt : Drava, 2016. - 207 S. ; 21 cm. - Aus d. Slow.
ISBN 978-3-85435-775-9 geb. : EUR 19.80

Zugangsnummer: 2014/3253
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Sos - Buch