Zwei Frauen mit einem todkranken Vater auf dem Weg in die Schweiz. Eine letzte Fahrt, die nicht endet, wie man vermutet.
Rezension
Betty und Martha, knapp Vierzig, haben ihre große Krise gerade durch. In "Töchter" beschreibt Lucy Fricke, 1974 in Hamburg geboren, zwei zerzauste, den Alkohol nicht verachtende Frauen, die auch mal Sätze sagen wie: "Ich könnte drei Schritte auf die Fahrbahn zugehen und wäre alle Fragen los." Das tun sie aber nicht, sondern stellen sich ihrem Schicksal. Was die beiden Freundinnen verbindet, ist ihre ambivalente Vaterbeziehung. Betty trauert ihrem verstorbenen Vater Ernesto nach. Bei Martha ist es ihr Vater Kurt, der sich in den Kopf gesetzt hat, in der Schweiz zu sterben. So machen sie sich zu Dritt auf in Richtung Schweiz. Doch sie kommen nicht am geplanten Zielort an, sondern am Lago Maggiore, wohin es Kurt von Anfang an zog: zu Francesca, seiner großen Liebe. Betty fährt nach Italien weiter, in den kleinen Ort, an dem ihr Vater zuletzt lebte und Ostern nach Griechenland. Dort spürt sie ihn in seinem Versteck auf, entlockt ihm das Geheimnis seines vorgetäuschten Todes.
Lucy Frickes Roman ist einer über Väter und ihre Wirkung auf Töchter. Dazu eine Freundinnenkomödie, Lachen und Weinen inklusive. Für alle Töchter und Freundinnen ein Lesegenuss.Rezensent: Andrea Zimmermann
Personen: Fricke, Lucy
Fricke, Lucy:
Töchter : Roman / Lucy Fricke. - Reinbek : Rowohlt, 2018. - 235 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-02007-1 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fri - Buch