Hintze, Olaf
Tonspur Wie ich die Welt von gestern verließ
Buch

Ein junger Mann entscheidet sich im Sommer 1989, ganz allein aus der DDR via Ungarn nach Westdeutschland zu flüchten à


Rezension

In Olaf Hintze wächst mit den Jahren seiner Jugend immer mehr die Gewissheit, die DDR verlassen zu wollen - trotz der Gefahren, die damit verbunden sind. Immer größer werden seine Einwände gegen die staatlichen Vorgaben und Zwänge, immer stärker werden seine Wünsche, uneingeschränkt an jeglicher Kultur teilnehmen zu können, seien es Theatervorführungen, Bücher oder westliche Pop- und Rockmusik, die für ihn zum wichtigen Lebensinhalt werden. Die Schilderung seiner Flucht kurz vor dem Mauerfall wird unterbrochen durch Rückblicke auf seine Kindheit, Schulzeit und seine Berufstätigkeit, die aufzeigen, was ihn zu seiner Flucht bewegte, und lebendig untermalt durch vielfältige Hinweise auf zeitgenössische Pop- und Rocksongs, die seine Gefühle nachempfinden lassen, sowie auf Stefan Zweigs "Welt von gestern". Leider wirkt der Erzählstil der Koautorin, geprägt durch den kontinuierlichen Gebrauch des Personalpronomens "er", mitunter aufgesetzt und gekünstelt sowie inhaltlich oft unnötig plakativ.

Eine Einordnung ist schwierig: Für Jugendliche /SchülerInnen ist das Buch eher zu komplex, für Erwachsene an etlichen Stellen leider zu plakativ.

Rezensent: Anne Rank


Personen: Hintze, Olaf

Schlagwörter: Flucht Jugend DDR

Hintze, Olaf:
Tonspur : Wie ich die Welt von gestern verließ / Olaf Hintze u. Susanne Krones. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2014. - 360 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-423-65005-2 kt. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 2014/0331
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch