Baum, Antonia
Tony Soprano stirbt nicht
Buch

Nach dem Unfall des Vaters hofft die Ich-Erzählerin, dass ihr Vater - wie ihr Serienheld Tony Soprano - wieder gesund wird.


Rezension

Immer haben die Kinder Angst um ihren Vater, der sich ständig in Gefahr bringt. Als er mit dem Motorrad auf der Autobahn verunglückt, ist das für sie zwar ein Schock, aber auch die logische Konsequenz aus dem risikoreichen Verhalten des Vaters. Die Ich-Erzählerin und ihre Geschwister machen sich sofort auf den Weg, um den im Koma liegenden Vater zu besuchen. Für die Erzählerin verschmelzen Szenen aus der Serie "Die Sopranos" mit der Wirklichkeit. Weil Tony Sopran, ihr Serienheld, wieder gesund wird, ist sie sicher, dass ihr Vater diesen Unfall auch überleben wird, denn: Helden sterben nicht. Sie beginnt, am Krankenbett des Vaters zu schreiben. Nicht der Vater sondern ihre Angst, Hilflosigkeit, auch ihre Wut stehen jetzt im Mittelpunkt. Sie quält sich mit der Frage, ob sie den Unfall mit verursacht hat, weil sie ein Buch über den Vater geschrieben hat, in dem er verunglückt. Realität und Fiktion vermischen sich.

Die Autorin erzählt von Angst, Schuldgefühlen und Tod und davon, warum in ausweglosen Situationen nur Geschichten helfen. Geeignet für Gemeindebücherei und Literaturkreis.

Rezensent: Eva Basler


Personen: Baum, Antonia

Schlagwörter: Geschwister Vater-Tochter Beziehung

Baum, Antonia:
Tony Soprano stirbt nicht / Antonia Baum. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2016. - 138 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-455-40572-9 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/3082
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch