Zweigbergk, Helena von
Totalschaden Roman
Buch

Während die 56jährige Agneta ihre heimliche Abendzigarette raucht, fackelt der unbeaufsichtigte Bräter ihr Haus ab.


Rezension

Durch ihre Unachtsamkeit geht nicht nur das geliebte Haus in Flammen auf, sondern auch ihre über 20jährige Ehe droht ein Totalschaden zu werden. Xavier, 14 Jahre älter als Agneta, war einst mit seiner kleinen Tochter Maria aus Argentinien nach Schweden geflohen, nachdem seine erste Frau dort ermordet worden war. Ihr Geist schwebt auch nach all den Jahren über der Familie, die von den gemeinsamen Zwillingen Hanna und Astrid komplettiert wird. Die Leere, die sich nach dem Auszug der Mädchen im Alltag der Eheleute breit gemacht hat, wird durch Xaviers Ruhestand noch vertieft. Während Agneta eine halbherzige Affäre mit einem Kollegen anfängt, scheint es ihren Mann zurück in seine alte Heimat und zu der Familie seiner ersten Frau zu ziehen. Wie ein Katalysator führt der Brand dazu, dass beide ihr Leben in Frage stellen. Gibt es zwischen ihnen noch Liebe oder nur noch Gewohnheit und Routinen? Hat ihre Ehe noch eine Chance? In ihrem intensiven Roman über eine schwierige Beziehung entblößt die Autorin schonungslos Missstände und Fallstricke innerhalb einer langjährigen Ehe.

Die nicht immer leichte Lektüre über die Innenansichten einer Ehe überzeugt durch interessante Figuren und ein feines Gespür für Ironie. Geeignet für Leser*innen jenseits der Vierzig.

Rezensent: Heike Nickel-Berg


Personen: Zweigbergk, Helena von

Schlagwörter: Lebenskrise Verlust Ehekrise

Zweigbergk, Helena von:
Totalschaden : Roman / Helena von Zweigbergk. Dt. von Hedwig M. Binder. - München : Nagel & Kimche, 2020. - 350 S. ; 21 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-312-01163-6 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/8875
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Zwe - Buch