Der Versuch eines zu hoch gelobten aktuellen Autors über eine herausragende Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts zu schreiben.
Rezension
Wenn es noch nötig ist (was es leider ist), Christa Wolf und ihr Werk im Kanon der deutschen Literatur und der Weltliteratur zu würdigen, dann soll kein Versuch unerwähnt und wirkungslos bleiben. Diese Würdigung soll dem Büchlein von Clemens Meyer, der so gern mit seinem Arbeitszimmer im Leipziger Osten angibt, um sich den Anstrich eines Proleten zu geben, zuteil werden. Alles andere ist nicht der Rede wert. Die Namen bekannter Autoren und Autorinnen werden aneinander gereiht. Brigitte Reimann darf nicht fehlen. Hermann Kant bekommt auch die Ehre. Das ist alles gut. Danke. Aber was da vorliegt, ist gestotterte Verehrung, die in ihrem Anspruch und ihrem Objekt in keiner Weise gerecht wird. Wir wissen jetzt, wen der Autor verehrt und dass er eine bronzene Büste der Verehrten auf dem Fensterbrett stehen hat. Naja.
Rezensent: Christiane Thiel
Serie / Reihe: Bücher meines Lebens
Personen: Meyer, Clemens
Meyer, Clemens:
Über Christa Wolf / Clemens Meyer. Hg. von Volker Weidermann. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2023. - 109 S. ; 20 cm. - (Bücher meines Lebens)
ISBN 978-3-462-00416-8 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mey - Buch