Kästner, Erich
Über das Verbrennen von Büchern
Buch

Vier Veröffentlichungen zur Erinnerung an die Bücherverbrennung vor acht Jahrzehnten.


Rezension

Erich Kästner stand am 10. Mai 1933, an jenem Schandtag der Bücherverbrennung, als Beobachter und zugleich als Betroffener in Berlin vor der Universität. Er hörte die Rede von Goebbels, der die Studenten anfeuerte, die Werke, die er als "wider den deutschen Geist" geschrieben brandmarkte, den Flammen zu übergeben. Unter den 24 Namen, die Goebbels nannte, war auch der von Erich Kästner, der damals Berufsverbot erhielt. Seine hier zusammengefassten Texte wurden erstmals zwischen 1946 und 1965 veröffentlicht. Seine Reflexionen zum Thema sind vielfältig, teils spöttisch und voll überlegener Ironie über den wahren Ungeist, aber auch über die Verblendung und Unterwürfigkeit zahlreicher Kollegen in jenen Jahren. Andererseits sinnt er auch über sein eigenes Verhalten an jenem Maitag nach und fragt sich, warum er sich nicht empörte, sondern schweigend zurückzog. Dem Bändchen ist eine Chronik der Abläufe und eine Liste mit den Namen der Autoren beigegeben. Wünschenswert wären Erläuterungen zu einigen Personen gewesen, da sich erst dann die Brisanz von Kästners Ausführungen ganz erschließen lässt.

Es bleibt nach wie vor wichtig, Kenntnis von dieser barbarischen Zeit zu haben!

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Kästner, Erich

Schlagwörter: Zensur Intoleranz Gedankenfreiheit

Kästner, Erich:
Über das Verbrennen von Büchern / Erich Kästner. - Zürich : Atrium, 2013. - 49 S. : 18 cm
ISBN 978-3-85535-389-7 geb. : EUR 10.00

Zugangsnummer: 0003/1567
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