Šteger, Aleš
Über dem Himmel unter der Erde Gedichte
Bücher

Ein poetischer Versuch über das Unbekannte, Neue und Unsichtbare.


Rezension

„Etwas anderes machen, / Etwas Anderes in etwas anderem finden, /Etwas Verborgenes, etwas nicht Offensichtliches,“ so lauten die Anfangsverse des einleitenden Gedichts. Es verweist auf die angestrengte Suche des slowenischen Dichters, Romanciers und Übersetzers nach neuen Wegen in Sprache und Bedeutung. Was liegt über dem Himmel oder unter der Erde, was findet man hinter verschlossenen Türen? Die Suche ist mitunter vergeblich, denn „Ich stecke im Leben fest, deshalb schreibe ich“. Bisweilen stellen paradoxe Bilder und Sätze den Leser vor Rätsel und machen es ihm schwer, dem Dichter in dieses Neuland zu folgen. Gleichzeitig hinterfragen die Gedichte unsere gängige Sprache, pochen auf Exaktheit und Einfachheit des Ausdrucks. „Sieh, wie sich die Berge erheben! /Berge erheben sich nicht, Berge sind.“ Šteger ist nicht nur Philosoph, sondern auch Reisender. Impressionen über Berlin, Tokio, Beijing und Syrakus bleiben allerdings streng auf das wahrnehmende Ich konzentriert.

Insgesamt handelt es sich um eine schwierige, aber lohnende Lektüre für sprachsensible und an Poesie interessierte Leser.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Serie / Reihe: Edition Lyrik Kabinett, Band 43

Personen: Šteger, Aleš Haeusgen, Ursula Krüger, Michael Schrott, Raoul Göritz, Matthias

Schlagwörter: Lyrik Rätsel Ferne

Šteger, Aleš:
Über dem Himmel unter der Erde : Gedichte / Aleš Šteger. Hg. von Ursula Haeusgen, Michael Krüger u. Raoul Schrott. Dt. von Matthias Göritz. - München : Hanser, 2019. - 90 S. ; 21 cm - (Edition Lyrik Kabinett, Band 43). -
ISBN 978-3-446-26264-5

Zugangsnummer: 39710
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher