Anlässlich der Beerdigung des Jugendfreundes Ignacio wird der Übergang der Jugendlichen ins Erwachsenwerden und zugleich der Spanier, die beginnen eine Diktatur abzuwerfen, beschrieben.
Rezension
Nach zwanzig Jahren treffen sich drei Schulfreunde wieder. Als sie zwölf waren, haben sie an ihrer Klosterschule heimlich Auszüge aus Pornoheften von Ignacios verstorbenem Vater verkauft und 1975 noch zur Franco-Diktatur einen Skandal in Ibiza angezettelt. Während der Beerdigungs-Predigt erinnert sich der Ich-Erzähler an die damalige Zeit. Nach der Beerdigung landet er mit den beiden anderen aus der alten Clique in einer Bar. Es kommen weitere Erinnerungen hoch z.B. an die Schwärmerei für Ignacios Schwester. Auch der Todestag von General Franco wird beleuchtet, es stellt sich für den Autor überraschend heraus, dass längst nicht alle auf Ibiza den Diktator unterstützten. Später ist die Insel von Touristen überschwemmt, ein anderer Übergang. Glänzend wird in dieser Erzählung die damalige Unterdrückung und Spießigkeit im Alltag vermittelt. Hervorragend werden die Stimmungen in Übergangssituationen beschrieben, die der Jungen, die erwachsen werden, und die der Spanier, die beginnen, die Diktatur abzuschütteln. Kleine und große Ereignisse werden geschickt miteinander vermischt.
Schon für kleine Büchereien, da das Buch von der Kürze und von der Dichte viele ansprechen und viel vermitteln kann.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Valero, Vicente Kultzen, Peter
Valero, Vicente:
Übergänge : Roman / Vicente Valero. Dt. von Peter Kultzen. - Berlin : Berenberg, 2019. - 85 S. ; 20 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-946334-53-8 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Val - Buch