Eine Geschichte über die große Leere im Leben einer erwachsenen Frau.
Rezension
Als ihre beiden erwachsenen Kinder ausgezogen sind, tut sich vor Ellen eine große Leere auf: Ihr Mann und sie haben sich nicht mehr viel zu sagen, das Verhältnis zur Tochter und zu ihren Eltern ist angespannt. Ihr Job in der Arbeitsagentur, den sie vor Jahren gegen eine Existenz als Hutmacherin eingetauscht hat, ist nur noch eins: sicher. Als sie sich für einen Survivalkurs anmeldet, ist für ihre Freundinnen klar: Ellen steckt in der Midlifekrise. Doch dann erhält sie die Chance, für drei Monate eine Wohnung am anderen Ende der Stadt zu hüten. Statt Ruhe kehrt jedoch Chaos in Ellens Leben ein. Sie nimmt notgedrungen einen hilflos eingegipsten Bürokollegen bei sich auf, ihr Mann und ihre Tochter halten diesen für ihren Liebhaber und wenden sich ab, und selbst bei ihren betagten Eltern entwickelt sich eine Ehekrise. Und dann gibt es ja da auch noch diesen Schuhkarton, den sie als Kind im Schrank der Mutter entdeckt hat und der dann plötzlich verschwunden war... Mit einem leisen, feinen Humor und ganz viel Tiefgang gelingt Daniela Böhle ein Roman, der nichts klischeehaftes hat.
Nicht nur für Frauen mittleren Alters, die sich in diesem Roman wieder finden. Für alle, die Frauen in dieser Situation verstehen möchten. Für ihre Kinder, Eltern, Partner, Kollegen.Rezensent: Andrea Zimmermann
Personen: Böhle, Daniela
Böhle, Daniela:
Überlebenstraining : Roman / Daniela Böhle. - Berlin : Satyr, 2022. - 319 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-947106-87-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher