Eine kleine Anregung für Suchende oder Zweifelnde, die vielleicht einen Impuls für neue Wege und Fragen brauchen.
Rezension
In stillem Protest liegen an der Erde erschöpfte Frauen. Ohne Parolen und Forderungen zu verkünden, sagen sie: Es reicht. Sie ziehen sich aus ihren Berufen und Verantwortlichkeiten zurück, kümmern sich in einer großen Verschwesterung nur noch um einander. Das System kollabiert, Menschen sterben, die Wut der Männer entlädt sich. Drei locker verwobene Erzählstränge beleuchten die krisenhaften Zustände aus unterschiedlichen Perspektiven: Elin, eine junge Influencerin, die unter der Selbstausbeutung und den sexistischen Kommentaren auf ihrem Social Media-Account leidet, trifft auf Ruth, eine dem Burn-out nahe Krankenschwester, und Nuri, der aus armen Verhältnissen kommt und sich mit allerlei Gelegenheitsjobs über Wasser halten muss.
Das Anliegen des Buches ist wichtig und das Gedankenspiel eines Generalstreiks der Frauen interessant. Leider hat mich der Roman erzählerisch nicht überzeugen können. Die Frauen wirken meist unmündig und unsicher, die Männer vor allem dumm und roh. Viele Passagen kommen recht kitschig daher.
Rezensent: Wiebke Richter
Personen: Fallwickl, Mareike
Fallwickl, Mareike:
Und alle so still : Roman / Mareike Fallwickl. - Hamburg : Rowohlt Hundert Augen, 2024. - 367 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-00298-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher