Unsentimentale Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Jungen im Dänemark der Fünfzigerjahre.
Rezension
In den kargen Fünfzigerjahren versucht Martins Vater als Künstler Fuß zu fassen und zieht mit seiner Familie von Kopenhagen an einen einsamen Fjord. Nicht nur für Martin ist das der Abstieg; kein Wasser im Haus, kaum Geld fürs Nötigste, streitende Eltern und keine Freunde. Da ist nur HP, der Nachbarsjunge, Sohn eines Alkoholikers und einer Putzfrau, und der kann zuschlagen. Ohne große Worte entspinnt sich eine Freundschaft, die auf Verlässlichkeit baut und Halt gibt. Den braucht Martin. Als seine Mutter wieder zu malen beginnt und mit ihren Bilder den Erfolg hat, von dem der Vater träumt, verlässt der die Familie. Es braucht einen langen Winter bis er sich aus seinem beengenden Rollenmuster befreien kann und zur Familie zurück kommt. In poetisch knappen Erzählstil gelingt es Bredsdorff die verschiedenen Charaktäre gekonnt einzufangen, ein authentisches Bild der Zeit zu geben und eine bestechend unsentimentale Freundschaftsgeschichte zu erzählen.
Für jede Bücherei gerne empfohlen, auch als Gesprächsgrundlage zu den Themen: Freundschaft, Nachbarschaft und Rollenbilder gut einzusetzen.Rezensent: Gudrun Rathke
Personen: Bredsdorff, Bodil
Bredsdorff, Bodil:
Unter Brüdern / Bodil Bredsdorff. Dt. von Patrick Zöller. - Stuttgart : Urachhaus, 2009. - 111 S. ; 21 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-8251-7669-3 geb. : EUR 12.90
Buch