Der Roman dreht sich um einen 15-jährigen Jungen, der, auf der Suche nach sich selbst und der Vergangenheit seiner Familie, erwachsenen wird. Eine verwickelte Familiengeschichte über die lang wirkenden Folgen von Krieg und Vernichtung bei Beteiligten bis zur Enkelgeneration.

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Rezension

Jonathan fühlt sich nicht verstanden. Seine Eltern leben getrennt, er wohnt bei seiner Mutter, die sich nur um den Großvater kümmert. Da geht er doch lieber Skaten mit seinen großen Freunden, die ihn „Mutproben“ machen lassen. Illegal versteht sich. Jonathan wird erwischt und muss zur Strafe in einem Pflegeheim für traumatisierte Menschen arbeiten. Traumatisiert, was ist das? Der 15-jährige Jonathan ist schockiert, gleichzeitig peinlich berührt, dass es Menschen gibt, die nur in ihrer eigenen Welt leben und nicht wegkommen von ihrer Vergangenheit. Ilsebill ist eine von ihnen. Eine, die den stärksten Bombenhagel im 2.Weltkrieg überlebt hat, während alle anderen, mit denen sie im Kinderheim wohnte, sterben mussten. Sechzig Jahre später hat sie die schrecklichen Erinnerungen immer noch nicht verarbeitet. Allmählich lernt Jonathan mit „solchen“ Menschen umzugehen und fängt sogar an, sich mit ihnen anzufreunden. Die Arbeit ist der Wendepunkt in Jonathans Leben. Er beginnt, sich nun für die eigene Familie zu interessieren, und stellt sich Fragen.
Wer ist eigentlich sein Großvater? Dieser „Typ“, der Brot unter seinem Kissen versteckt und ständig Sachen sagt, wie: „44 Lebende und tausend mal 44 Tote“. Gibt es etwas, was er nicht weiß von seiner Familie? Ist der Großvater auch traumatisiert? Der 2. Weltkrieg mit seinen politischen Folgen ist uns bekannt. Doch wirken die Folgen sich noch heute auf das Familienleben aus? Wie gehen Kinder damit um, deren Eltern und Großeltern immer noch traumatisiert sind von dem Schlimmen, was sie erlebt haben?

Ulrike Kuckero schreibt eine ganz persönliche Geschichte über die innere Vernichtung der Überlebenden des Krieges. Ein Buch das man nicht aus der Hand legt, für geschichts- und an Geschichte interessierte Jugendliche ab 14 J.

Rezensent: Wolf-Dieter Koltermann

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Personen: Kuckero, Ulrike

Schlagwörter: Schuld Trauma Familiengeschichte