Die österreichischen Journalisten berichten aus den USA, einem gespaltenen Land. Persönlich, nicht repräsentativ.
Rezension
In diesen Zeiten der gesellschaftlichen, rassistischen und politischen Polarisierungen in den USA erscheint ein solches Buch dringender denn je. In 18 Kapiteln werden die persönlichen Eindrücke der Autoren, auf 15 Reisen gesammelt, vorgestellt. Die zentralen, schon lange divers diskutierten politischen Problemfelder, wie evangelikaler Radikalismus, weißer Rassismus, Individuum und Waffenbesitz, werden anhand von Einzelbegegnungen mit Menschen aus vielen Landesteilen plastisch vorgestellt, aber auch Einzelschicksale, die die Stoßrichtung des Untertitels nicht berühren; UFOs, Drogensucht, Verschuldung z. B. spielen eine große Rolle. Man gewinnt den Eindruck, dass die einzelnen Kapitel, jeweils durch einen Autorennamen autorisiert, aus früheren Reportagereisen stammen und eher notdürftig dem Buchthema angepasst sind. Die Reisen konzentrieren sich auf die Ostküste mit einem Abstecher nach Kalifornien, nach Florida und Puerto Rico. Die Fly over States, für Trump entscheidend, fehlen.
Das Buch, in den ersten Kapiteln durchaus analytisch kritisch, verfällt zunehmend dem Sog der alten amerikanischen Mythen: Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Freiheit. Die einzelnen Begegnungen bleiben lebendig. Der Schreibstil ist gekonnt.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Veit, Hannelore Kriegleder, David
Veit, Hannelore:
USA - Stimmen aus einem gespaltenen Land / Hannelore Veit u. David Kriegleder. - Salzburg : Residenz, 2020. - 207 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-7017-3506-8 geb. : EUR 22.00
Nordamerika - Signatur: Eg 2 Vei - Buch