Über den deutschen Einfluss in Afrika.
Rezension
So unschuldig wie das Usambaraveilchen erscheint vielen Deutschen das Engagement der eigenen Nation in Afrika. Mit der Entdeckung jener blauen Blume bürgerlicher Wohnzimmerkultur erzählt Christoph Hamann augenzwinkernd, aber mit großem Wissen um die Wechselbeziehungen zwischen Weltgeschehen und Einzelschicksal, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. So werden mehrere packende Geschichten erzählt: die historisch belegte und gut recherchierte von der Erstbesteigung des Kilimandscharo; die über die Kolonial- und Religionsgeschichte in Ostafrika und mit all dem verwoben die von aktuellen Eroberungen durch den Selbsterfahrungs- und Eitelkeitstourismus am Kilimandscharo. - Literarisch interessant wird dieser Roman nicht nur über die Reflexion zwischenmenschlicher Beziehungen, sondern auch durch die poetische Sprache, die auf dem Höhepunkt des Bergs und der Erzählung zum Teil die Gestalt von experimenteller Lyrik annimmt.
Für geübte LeserInnen.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Hamann, Christof
Hamann, Christof:
Usambara : Roman / Christof Hamann. - 1. Aufl. - Göttingen : Steidl, 2007. - 259 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86521-557-4 geb. : EUR 18.00
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