Autobiographische Roman und Bericht eines vierzigjährigen Familienvaters, der sich mit zwei Generationen beschäftigt.
Rezension
Paul erzählt von zwei Generationen: Er grübelt einerseits über seine Elterngeneration, der Vater wurde 1933 geboren, hat nationalsozialistische Prägungen, war in der Napola, wurde autoritär erzogen und sinniert andererseits über seine Erziehung in einer konservativen, leistungsorientierten Familie in der Bundesrepublik der achtziger und neunziger Jahre. Gleichzeitig hat er heute mit seinen eigenen Kindern einen hektischen Alltag, ein ständiger Spagat zwischen beruflichen und familiären Pflichten. Der Alltag mit den weiten Wegen zu Arbeit, Schule, Kita und Supermarkt ist nicht leicht, beide Elternteile arbeiten in Vollzeit. Das "Erziehen" der eigenen Kinder mit Einsicht funktioniert nicht immer. Paul will nicht werden wie sein Vater, er will für sein neues Buchprojekt etwas über sich selbst herausfinden, er interviewt seinen Vater systematisch, der z.B. eine Beziehung zu seinem Sohn nicht aufbauen konnte. Der Roman wirkt fragmentarisch, Texte werden kombiniert und mit Bildern ergänzt.
Der Roman liefert Denkanstöße, das Ganze ist nicht leicht zu lesen.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Brodowsky, Paul
Brodowsky, Paul:
Väter : Roman / Paul Brodowsky. - Berlin : Suhrkamp, 2023. - 304 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-43103-0 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bro - Buch