Eine wissenschaftliche und persönliche Reportage über das Phänomen des Verzeihens.
Rezension
Wie gehen wir um mit tiefen Verletzungen, erlittenem Unrecht, schweren Kränkungen oder sogar der Verbitterung ganzer gesellschaftlicher Gruppen? Die Wissenschaftsjournalistin greift Fälle von unbekannten oder prominenten Opfern auf, die Schweres und Unbegreifliches erlitten haben. Einige sind noch verbittert, andere haben bereits den oft langen und steinigen Weg des Verzeihens beschritten. Wer verzeihen kann, befreit sich gleichzeitig. Er betrachtet sich nicht mehr als Opfer, sondern hat die Macht der Wahl, dem Täter zu vergeben oder nicht. Die Autorin geht weit über die Fallgeschichten hinaus. Sie erklärt den aktuellen Forschungsstand von Wissenschaftlern, die sich dem Thema aus psychologischer, psychiatrischer oder theologischer Sicht widmen und betrachtet sogar Aggressionen und darauf folgende Annäherungen in der Tierwelt. So ist eine gut lesbare Zusammenfassung über die Möglichkeiten und Grenzen des Verzeihens entstanden.
Kein reiner Ratgeber, aber eine weitgehende, umfassende Behandlung des Themas. Allen Büchereien mit psychologisch interessierten Lesern empfohlen.Rezensent: Luise Rohrhirsch
Personen: Müller-Lissner, Adelheid
Müller-Lissner, Adelheid:
Verzeihen können : Sich selbst und anderen / Adelheid Müller-Lissner. - 1. Aufl. - Berlin : Ch. Links, 2011. - 183 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86153-629-1 kt. : EUR 14.90
Arbeitsgebiete und Richtungen, Einzelfragen - Buch