Philosophische Reflektionen über das Verzeihen schwerer Schuld.
Rezension
Die promovierte Philosophin schrieb schon zahlreiche Bücher wie beispielsweise "Mein Tod gehört mir" (2013) und "Wir Genussarbeiter" (2011), in denen sie gesellschaftliche Probleme mit philosophisch-psychologischen Erkenntnissen verknüpfte. In ähnlicher Form widmet sie sich dem Thema "Verzeihen", zu dem sie einen direkten Bezug hat. Als sie acht Jahre alt war, verließ ihre Mutter ohne Erklärung und Abschied ganz plötzlich die Familie, ein tiefer Schock für das kleine Mädchen. Über die persönliche Betroffenheit hinaus beschäftigt sich die Autorin mit den Opfern von Auschwitz, den Schuldgefühlen eines Mörders und anderem. Es handelt sich hier also um die Möglichkeiten des Verzeihens schwerer Schuld, nicht um einen Ratgeber für den Umgang mit alltäglichen Kränkungen. Die durch zahlreiche Bezüge auf Nietzsche, Kant und andere Denker ergänzte Mischung aus Erfahrungen, Berichten und philosophischen Gedanken wendet sich an anspruchsvolle Leserinnen und Leser. Mit Bibliographie und Register.
Einsetzbar für Bibliotheken mit ausgebautem und gut benutztem Bestand an geisteswissenschaftlicher Literatur.Rezensent: Rolf Raschka
Personen: Flaßpöhler, Svenja
Flaßpöhler, Svenja:
Verzeihen : Vom Umgang mit Schuld / Svenja Flaßpöhler. - München : Dt. Verl.-Anst., 2016. - 222 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-421-04463-1 geb. : EUR 17.99
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Buch