Der Autor berichtet über sein Leben, das ihn nach einer verkorksten Kindheit zunächst in Neonazikreise, später wegen Körperverletzung mit Todesfolge ins Gefängnis führte, in dem er schließlich zum Glauben und zu Gott fand.
Rezension
Kneifel, Jahrgang 1982, erlebte das, was man gemeinhin éschwere KindheitÆ nennt: beide Eltern sind körperlich behindert, können sich nicht um den Jungen kümmern, Jugendamtsbetreuer und Psychologen scheitern, er rutscht ab in die Neonaziszene, Alkohol und Gewalt bestimmen sein Leben. Mit 17 verprügelt er einen Mann brutal, der einen Tag später stirbt. Kneifel wird verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Hier erkennt er allmählich, dass Wut, Fremdenhass und Gewalt ihn nur weiter in die Sackgasse führen werden. Die Wende kommt, als er beginnt den Gottesdienst zu besuchen, mit den Seelsorgern zu sprechen. Er findet zum Glauben und zu Gott. Nach seiner Entlassung schließt er sich einer Baptistengemeinde an. Sein weiterer Weg: Mitarbeit in der Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde, Fachabitur, nach einem Jahrespraktikum derzeit das Theologiestudium. Zusammen mit Jörg Erb (Lektor und Künstler) beschreibt Kneifel seinen Lebensweg, insbesondere seinen schrittweise Annäherung an den Glauben, ehrlich und schnörkellos, in einfachen, aber sehr ansprechenden Worten, die den Leser erkennen lassen, wie schwer es ist, vor sich selbst und anderen Rechenschaft abzulegen für seine Taten.
Eine schonungslose, bewegende Lebensbeschreibung, die in keiner evangelischen Bücherei fehlen sollte.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Kneifel, Johannes
Kneifel, Johannes:
Vom Saulus zum Paulus : Skinhead, Gewalttäter, Pastor - meine drei Leben / Johannes Kneifel. Mit einem Nachwort von Jörg Erb. - Reinbek : Wunderlich, 2012. - 287 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-8052-5035-1 geb. : EUR 18.95
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch