Plädoyer, über eine radikal neue Form des Kircheseins nachzudenken.
Rezension
Seine Analyse ist schonungslos, seine Schlussfolgerungen eindeutig: "Die Kirche hat ihre Glaubwürdigkeit verloren", sagt der katholische Hochschulpfarrer Burkhard Hose aus Würzburg. An einer "Imageverbesserung der Kirche" will er deshalb auch nicht mitwirken. Allein über das Aufheben des Zölibats oder die Priesterweihe von Frauen nachzudenken reicht ihm nicht mehr aus. Der Weg der Umkehr sei niemals einfach ein Zurückgehen desselben Weges. Es entstehe ein ganz neuer, so der streitbare Theologe. Nicht die Kirche sei das Ziel der Verkündigung, sondern die Botschaft Jesu. Statt über Kirchenmitgliedschaft denkt Hose beispielsweise über Bündnisse nach, "die sich auf bestimmte Projekte beziehen und sehr wohl vom Geist des Evangeliums erfüllt sind". Statt zu verwalten, will er lieber überraschen und lieber erzählen statt zu bekennen. Warum? Weil es um die Menschen heute geht und die jesuanische Kraft, die sich in ihnen entfalten soll. Die Lektüre dieses leidenschaftlichen Plädoyers für eine neue Utopie des Christseins inspiriert und regt zum Nachdenken an.
Eine mutmachende Theologie der Umkehr und des Neuanfangs. Allen, die mit ihrer Kirche hadern gerne empfohlen, auch Protestanten ans Herz gelegt.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Hose, Burkhard
Hose, Burkhard:
Warum wir aufhören sollten, die Kirche zu retten : Für eine neue Vision von Christsein / Burkhard Hose. - Münsterschwarzach : Vier-Türme-Verl., 2019. - 159 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-7365-0281-9 geb. : EUR 18.00
Kirche und Gesellschaft (auch Diakonie, Sozialarbeit, Werke und Einrichtungen, Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsarbeit) - Signatur: Cg Hos - Buch