Vorlesungen und Aufsätze Gernhardts, die sich mit Formeigenheiten und Gattungsmerkmalen der Lyrik befassen.
Rezension
L. Hagestedt und J. Möller haben aus dem Nachlass des Schriftstellers, Zeichners und Malers Robert Gernhardt (1937-2006) dessen literaturtheoretische Gedanken zur Lyrik herausgegeben. In den Vorlesungen zur Poetik, gehalten zwischen 2001 und 2006, befragt Gernhardt viele Möglichkeiten lyrischen Sprechens. Sein Anliegen ist es, die 200jährige "Poesieverklärung und Lyrikverdunkelung" zu erhellen, indem er untersucht, was das Gedicht im Unterschied zu anderen Literaturgattungen besonders effektiv leisten kann. Das geschieht gut verständlich, humorvoll, mitunter auch nicht ohne Spott und immer gestützt von einer herausragenden Kenntnis der Poesiegeschichte und mit einem großen Gespür für gelungene und missratene Form. Neben den Vorlesungen enthält der Band kleine Aufsätze zu einzelnen Dichtern ( u.a. Schiller, Rückert, Busch, Morgenstern, Ringelnatz, Benn, Brecht, Rühmkorf, Bernstein), zu einzelnen Gedichten und zum Gedicht im allgemeinen. Ein umfangreicher Anhang mit Anmerkungen, Nachweisen, Bibliografie und Register vervollständigt den Band.
Eine vergnügliche und erhellende Lektüre für Lyrikspezialisten und Literaturwissenschaftler. Eher für den Eigenbesitz, da es für Büchereien zu speziell ist.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Gernhardt, Robert
Gernhardt, Robert:
Was das Gedicht alles kann: Alles : Texte zur Poetik / Robert Gernhardt. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2010. - 602 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-10-025504-4 geb. : EUR 22.95
Literaturgattungen - Buch