Vortragsammlung über Hindernisse für literarisches Schaffen, insbesondere für Frauen bis Mitte des 20. Jahrhunderts.
Rezension
Ein sehr anspruchsvolles Buch, das vorrangig Autorinnen des englischen Sprachraums zitiert, würdigt und analysiert. Ein aufregend femististisches Buch, weil es all den Hemmnissen und Hindernissen, den Grenzen und bösartigen Zuschreibungen, den Gefängnissen und Vorverurteilungen Namen gibt, die weibliche Kreativität unterdrücken, verhindern, töten oder verschweigen. In dieser Hinsicht ist es universell. Besonders spannend lesen sich für mich die Passagen, die die sozialen und ökonomischen Bedingungen analysieren, die Frauen Schweigen lassen oder zum Verstummen bringen. Die Autorin selbst ist von zahlreichen der beschriebenen Hindernisse behindert worden und kämpft jahrelang um eine eigene Stimme, um Freiheit zum fortgesetzten konzentrierten Denken und Schreiben, die ihr immer wieder durch schwere Lohnarbeit und viel Sorgearbeit für ihre Kinder und Familie genommen wird. Durch die hier dokumentierten Vorträge ist eine klare literarische Stimme zu vernehmen.
Für sehr anspruchsvolle Leserinnen mit Interesse für LiteraturgeschichteRezensent: Christiane Thiel
Personen: Frey, Nina Oeser, Hans-Christian Olsen, Tillie
Olsen, Tillie:
Was fehlt : Unterdrückte Stimmen in der Literatur / Tillie Olsen. Dt. von Nina Frey u. Hans-Christian Oeser. Mit einem Vorwort von Julia Wolf. - Berlin : Aufbau, 2022. - 350 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-351-03983-7 geb. : EUR 22.00
Verschiedenes - Signatur: Lz Ols - Buch