Blick auf lebenslang von Schmerzen gequälte Menschen. Kein gängiger Ratgeber, eher neue Wege mit sprachlicher Kraft und Bildern.
Rezension
Ca. 10 bis 15 % aller Menschen leiden an Kopfschmerzen und speziell Migräne. Männer sind dabei etwas häufiger erkrankt. Über drei Monate anhaltende Schmerzen werden als chronisch eingestuft. Die US-Amerikanerin und Autorin Lisa Olstein (48) ist seit vielen Jahren selbst Betroffene. Mit den unterschiedlichen Typen und Therapieformen kennt sie sich bestens aus. Ihr neuestes Buch "Weh" beginnt mit "Jeder Schmerz ist einfach. Und jeder Schmerz ist komplex." Was bedeutet also Schmerz für unser Leben? Mit großer sprachlicher Kraft und Fantasie findet sie zahlreiche Antworten: Sie erforscht ein breit gefächertes Spektrum aus Teilbereichen der Kunst, Philosophie und Naturwissenschaften. Die Quellen reichen von Lukrez bis Virginia Woolf, von Jeanne dæArc bis "Dr. House". Und so findet sie Worte und Bilder, die oft weit über die rein fachneurologische Betrachtungsweise des Schmerzes hinausgehen. Dieses beeindruckende poetische Zeugnis eines Lebens mit Schmerz ist keine ganz leichte Lektüre.
Aspekte über neue unkonventionelle Zugangswege bei chronischen Schmerzen, die rein medikamentös nicht beherrschbar erscheinen. Für Leser mit Wunsch nach vertiefter Betrachtung.Rezensent: Rudolf Venus
Personen: Olstein, Lisa Schaden, Barbara
Olstein, Lisa:
Weh : Über den Schmerz und das Leben / Lisa Olstein. Dt. von Barbara Schden. - München : Hanser, 2020. - 159 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-446-26778-7 geb. : EUR 20.00
Medizin, Gesundheitspflege - Signatur: Nm Ols - Buch