Zwei anrührende Geschichten erzählen vom Weihnachtsglück in Einsamkeit und Armut.
Rezension
Zwei sanft melancholische Erzählungen führen den Leser ins weihnachtliche Paris der 1950er Jahre. In "Sieben Kreuzchen in einem Notizbuch" befinden wir uns in der Telefonzentrale der Pariser Polizei. Hier verrichtet der eigenbrötlerische Lecoeur seinen Nachtdienst an Heiligabend. Bei der Suche nach einem Serienmörder, der die Polizei in Atem hält, erkennt Lecoeur, dass sich sein 10jähriger Neffe in höchster Gefahr befindet. So wird aus der Jagd nach einem Mörder unversehens eine zu Herzen gehende Familiengeschichte. "Das kleine Restaurant bei der Place des Ternes" ist zunächst Schauplatz eines traurigen Selbstmords an Heiligabend. Hier hat die Prostituierte Jeanne nicht nur die Tat beobachtet, sondern auch das einsame Mädchen Martine, das von zwei dubiosen Männern bedrängt wird. Die lebenserfahrene Frau wird zum rettenden Engel für die naive Martine. Die Geschichten erzählen von einsamen Außenseitern, die jenseits familiärer Weihnachtsgemütlichkeit einen besonderen Heiligabend erleben.
Die zu Herzen gehenden Erzählungen sind eine lesenswerte Weihnachtslektüre für besinnliche Stunden.Rezensent: Christine Heymer
Personen: Simenon, Georges
Simenon, Georges:
Weihnachten in Paris : Zwei Erzählungen / Georges Simenon. Dt. von Julia Becker, Elisabeth Edl u. Wolfgang Matz. - Zürich : Kampa, 2019. - 153 S. ; 19 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-311-13430-5 geb. : EUR 16.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Sim - Buch