Ein biographischer Roman, der Begegnungen des Alltags mit den Erstaunlichkeiten der Natur verknüpft.
Rezension
Manche Menschen sehen Farben, wenn sie Musik hören. Aimee Nezhukumatathil verknüpft viele Ereignisse in ihrem Leben mit einem Tier oder einer Pflanze, die ihr unmittelbar davor oder währenddessen begegnet sind. So ist für sie die Catalpa mit ihren riesigen Blättern der Inbegriff eines Sonnenschirms für zwei junge Mädchen of Colour, die ihre Haut nicht zu sehr der Sonne aussetzten wollen. Den Duft und den Geschmack der Cara Cara Orange verbindet sie mit der Fürsorge und Geborgenheit ihrer Mutter. Sie beschreibt Begegnungen mit Pfauen, Wassermolchen oder Glühwürmchen, die sie prägten. Dabei kommt immer wieder die Kraft der eigenen Vorstellung hervor, die Stärke, die sie aus der Unterstützung von Pflanzen und Tieren in ungewissen oder beängstigenden Situationen zog. Eine Mischung aus beeindruckendem Nature-Writing und Biographie. Einzig gewöhnungsbedürftig war beim Lesen die noch ungewohnte aber konsequent genutzte Genderstern-Verwendung, die Worte wie "Freund*innenschaften" oder "Gastschnorchler*innen" hervorbringt.
Ein schönes, anmutiges Buch, in dem noch nicht allzu verbreiteten Genre Nature-Writing.Rezensent: Sandra Groß
Personen: Nezhukumatathil, Aimee Rath, Anna von Nakamura, Fumi
Nezhukumatathil, Aimee:
Welt der Wunder : Über Glühwürmchen, Walhaie und andere Erstaunlichkeiten / Aimee Nezhukumatathil. Dt. von Anna von Rath. Ill. von Fumi Nakamura. - München : btb, 2022. - 205 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-442-75942-2 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Nez - Buch