Aamand, Kristina
Wenn Worte meine Waffe wären
Buch

Du bist "Unser Pfeil in die Zukunft!" - für Sheherazade wird die hohe Erwartung der Eltern zur Fessel.


Rezension

Seit 10 Jahren lebt She nach der Flucht vor Krieg und polit. Verfolgung mit ihren Eltern in Dänemark. Als einzige Tochter ist sie die große Hoffnung der Familie, soll eine gute Muslimin sein, angemessen heiraten, viele Kinder bekommen und Ärztin werden. Der Vater, früher ein Dichter, kann währenddessen traumatische Erfahrungen nicht verarbeiten, flüchtet in Gewalt und versuchten Suizid, wird herzkrank. Die Mutter zieht sich zurück auf Traditionen, den Anschein einer heilen Familie und den guten Ruf in der arabischsprachigen Nachbarschaft. Ihre eigenen Wünsche, ihre Sorgen und ihre Frustration bringt She in sogenannten "Zines" zum Ausdruck, Text-Bild-Collagen, die im Buch den erzählenden Text unterbrechen und die Innensicht der Protagonistin beleuchten. Hier wird deutlich, wie sehr sie unter dem Erwartungsdruck leidet. Deshalb ist das Zusammentreffen mit Thea und die sich zwischen den beiden jungen Frauen anbahnende Liebesgeschichte nur der letzte Tropfen, der zum Aufbegehren führt.

Ein Jugendroman über das Erwachsenwerden zwischen eigenen Wünschen und Sehnsüchten, elterlichen und traditionellen Erwartungen und vielen sich widersprechenden Wahrheiten; gut geschrieben, wenn auch stellenweise sehr plakativ in der Personenzeichnung.

Rezensent: Birgit Schönfeld


Personen: Aamand, Kristina Brauns, Ulrike Ehlers, Sune

Schlagwörter: Familie Selbstbestimmung Homosexualität Fluchterfahrungen

Aamand, Kristina:
Wenn Worte meine Waffe wären / Kristina Aamand. Dt. von Ulrike Brauns. Ill. von Sune Ehlers. - Hamburg : Dressler, 2018. - 271 S. : Ill. ; 21 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-7915-0098-0 geb. : EUR 16.00

Zugangsnummer: 2014/6705
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Aam - Buch