Im Leben der Dichterin Ingeborg Bachmann (1926-1973) gibt es noch viel Unbekanntes zu entdecken.
Rezension
Ingeborg Bachmanns Berühmtheit verdankt sich nicht nur ihrem literarischen Werk. Auch ihr divenhaftes Auftreten, ihre Beziehungen mit Paul Celan und Max Frisch sowie ihr tragischer Tod in Rom ließen sie zum Mythos der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur werden. Nicht chronologisch, sondern bruchstückhaft nähert sich die Biographie dem Leben der Dichterin und versucht ihren vielen Facetten gerecht zu werden. Da ist die Intellektuelle, die sich politisch artikuliert und von Henry Kissinger bewundert wird; die anspruchsvolle Essayistin, die auch leichte Texte fürs Radio schrieb. Nicht zu vergessen ihre dunkle Seite: Drogen, Alkoholexzesse und Tablettenmissbrauch. Ina Hartwig bezieht sich dabei auf Interviews mit Zeitzeugen und ihre Recherche in Archiven, lässt sich aber zuweilen auch zu Spekulationen hinreißen. Das gut geschriebene Buch verfügt über einen wissenschaftlichen Apparat und zahlreiche historische Fotos.
Für Bachmann-Kenner wie auch für -Einsteiger sehr zu empfehlen.Rezensent: Claudia Puschmann
Personen: Hartwig, Ina
Hartwig, Ina:
Wer war Ingeborg Bachmann? : Eine Biographie in Bruchstücken / Ina Hartwig. - Frankfurt : Fischer, 2017. - 319 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-002303-2 geb. : EUR 22.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Har - Buch